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Baccarat Regeln

Baccarat – oft auch Baccara genannt – ist ein Casino-Spiel, das seinen Ursprung in China hat und deshalb vor allem in Asien bei Spielern sehr beliebt ist. In Schweizer Online-Casinos fristet das Spiel bisher eher ein Nischendasein und ist im Gegensatz zu Klassikern wie Blackjack oder Poker noch wenig bekannt.

Ähnlich wie Poker lässt sich auch Baccarat entweder gegen andere Spieler (Spielart Chemin de Fer) oder gegen die Bank (Spielart Punto Banco) spielen. Die folgenden Regeln beziehen sich in erster Linie auf die Spielart Punto Banco. Es handelt sich dabei um die Variante, welche man am häufigsten im Casino antrifft.

 

Spielaufbau

Der Aufbau eines Baccarat-Spielfeldes für Punto Banco ist sehr simpel, denn es besteht nur aus wenigen Teilen. Das Wichtigste sind die drei Setzfelder: Eines, um auf die Bank (Banker) zu setzen, eines um die Wette auf den Spieler (Player) abzuschliessen und eines um auf ein potentielles Unentschieden (Tie) zu spekulieren. Mit einem Klick auf eines der genannten Setzfelder platzierst du deine Wette.

Je nach Tisch ist es möglich, dass zusätzlich noch unterschiedliche Nebenwetten angeboten werden.

Ein Chemin de Fer-Tisch ist sogar noch einfacher aufgebaut. Die einzelnen Plätze am Tisch sind markiert durch abgetrennte Felder, auf welche die Einsätze platziert, wie auch die Karten verteilt werden.

 

Kartenwerte beim Baccarat

Baccarat wird in der Regel mit 6 bis 8 Sets der klassischen Pokerkarten gespielt. Jedes Set besteht aus 52 Karten, wobei jede der vier Farben Herz, Pik, Karo und Kreuz je 13 Karten umfasst.

Im Baccarat entsprechen die Karten 2 bis 9 jeweils der abgebildeten Punktzahl (also z.B. eine 8 entspricht 8 Punkten), während das Ass 1 Punkt zählt. Die Karten 10, Bube, Dame und König haben jeweils einen Kartenwert von 0.

Die Werte aller Karten, die ein Spieler auf der Hand hält werden addiert, also z.B. 4+5=9. Aber Achtung, wenn die Summe der Karten auf der Hand 9 übersteigt, zählt nur noch die Einer-Stelle. So ergeben beispielsweise 5+5=0 oder 7+5=2.

Baccarat Kartenwerte

Spielverlauf

Ziel des Spiels

Das Ziel des Spielers beim klassischen Baccarat (Chemin de Fer) ist es, mit 2 oder 3 Karten möglichst nahe an die Zahl 9 zu gelangen beziehungsweise eine Punktzahl zu erreichen, die näher bei 9 liegt als die des Gegners. Hat der Spieler beispielsweise 4 Punkte und der Dealer 8 gewinnt der Dealer. Bei Punktgleichheit ergibt sich ein Unentschieden.

Bei Punto Banco gelten diese gleichen Regeln wie beim klassischen Spiel. Allerdings versucht der Spieler hier nicht die Hand der Bank zu schlagen. Stattdessen wettet er zu Beginn der Partie auf deren Ausgang. Er hat also die Möglichkeit darauf zu setzen:

  1. Dass der Dealer die Hand gewinnt
  2. Dass er selbst – als der Spieler – die Hand gewinnt
  3. Oder dass die Hand mit einem Unentschieden endet

 

Spielablauf

Punto Banco

Beim Punto Banco muss der Spieler gleich zu Beginn des Spiels auf den Sieger der Partie wetten. Du musst dich also entscheiden, ob die Bank oder der Spieler die Hand gewinnen wird oder ob die Partie unentschieden ausgeht.

Sind die Wetten abgeschlossen verteilt der Geber jeweils 2 Karten an sich selbst sowie an den teilnehmenden Spieler. Beim klassischen Baccarat erhält der Spieler seine Karten verdeckt, während beim Punto Banco alle Karten offen liegen.

Aus den verteilten Karten ergibt sich dann der Handwert von Spieler und Bank. Hält mindestens einer von beiden eine sogenannte «Natural Hand», wie eine Hand mit einem Wert zwischen 8 und 9 genannt wird, wird das Spiel sofort beendet und es werden keine weiteren Karten ausgezahlt.

Ansonsten verteilt der Geber entsprechend den folgenden Regeln eine dritte Karte:

Kartenwerte der Starthand des SpielersNächster Spielzug
0 bis 5Der Spieler erhält eine weitere Karte.
6 bis 7Der Spieler erhält keine weitere Karte.


Anschliessend erhält die Bank entsprechend den folgenden Regeln weitere Karten:

Kartenwerte der Starthand der BankNächster Spielzug
0 bis 2Die Bank erhält eine weitere Karte.
3Die Bank erhält eine weitere Karte, ausser die 3. Karte des Spielers war eine 8.
4Die Bank erhält eine weitere Karte, ausser die 3. Karte des Spielers war ein Ass, eine 8, 9 oder eine Karte mit Wert 0.
5Die Bank erhält eine weitere Karte, wenn die 3. Karte des Spielers zwischen 4 und 7 ist.
6Die Bank erhält eine weitere Karte, wenn die 3. Karte des Spielers eine 6 oder 7 ist.
7Die Bank erhält keine weitere Karte.


Wenn der Spieler keine dritte Karte erhalten hat, so handelt die Bank nach denselben Regeln wie der Spieler. Dies bedeutet, dass die Bank bei einem Wert der ersten beiden Karten zwischen 0 und 5 eine weitere Karte erhält, bei einem Wert von 6 oder 7 aber bei den zwei Karten stehen bleibt.

Der Spieler erhält üblicherweise noch eine Karte, falls der Dealer mit der 3. Karte den Punktwert des Spielers aus einer 2-Karten Hand überbietet.

Die oben aufgeführten Kombinationen, wann Spieler und Bank weitere Karten erhalten, entsprechen dem gängigen Reglement. Abhängig von den jeweiligen Tischregeln können diese Anforderungen allerdings leicht variieren. Wir empfehlen dir deshalb immer einen Blick auf die entsprechenden Tischregeln zu werfen bevor du in einem Casino Baccarat spielst. 
 

Chemin de Fer

Der Spieler, welcher am Tisch zur Rechten des Croupiers sitzt, nennt man im Baccarat den Banquier (auch Bankhalter oder Bankier). Die Rolle des Bankiers wird dabei im Lauf des Spiels vom einen zum nächsten Spieler weitergereicht und der Kartenschlitten fährt wie eine Eisenbahn um den Tisch herum. Der Banquier wettet auf die Bank und übergibt seinen Einsatz, welchen er setzen möchte, dem Croupier. Die restlichen Spieler, Pointeure genannt, setzen gegen die Bank. Stelltvertretend für sie alle erhält nur einer der Spieler Karten ausgehändigt. Dabei handelt es sich um denjenigen Spieler mit dem höchsten Einsatz – den sogenannten «Ponte».

Die Banksumme und die Einsätze der Spieler müssen immer dieselbe Höhe haben. Wenn die Banksumme die Einsätze der restlichen Spieler übersteigt, erhält der Bankhalter die Differenz zurück. Wenn die Gegenspieler jedoch mehr setzen als die Bank, werden alle Einsätze zurückgewiesen, welche die Banksumme übersteigen. Die Einsätze werden dabei vom rechten Nachbarn des Bankiers beginnend gezählt.

Nach dem Platzieren der Einsätze kann das Spiel beginnen: Der Bankhalter teilt die Karten verdeckt aus. Die erste Karte und dritte Karte erhält der Ponte, die zweite und vierte gehen an den Bankier.

Wurden alle Karten ausgeteilt, betrachtet der Ponte sein Karten und zählt deren Wert zusammen. Je nach Punktzahl folgt die Handlung des Ponte:

Kartenwerte der Starthand des PonteNächster Spielzug
0 bis 4Der Ponte legt seine Karten verdeckt nebeneinander auf den Tisch und bittet mit «Carte s’il vous plaît» («Karte bitte») nach einer weiteren Karte.
5Der Ponte hat die freie Wahl noch eine Karte zu verlangen oder stehen zu bleiben.
6 oder 7Der Ponte legt seine Karten verdeckt übereinander und sagt «Reste» («Passe») als Zeichen, dass er keine weitere Karte möchte.
8 oder 9Der Ponte deckt seine Karten auf und sagt «huit» («Acht») bzw. «neuf» («Neun»). Der Banquier deckt danach ebenfalls auf, es werden bei einem sogenannten «Naturel» keine weiteren Karten gezogen.


Hat der Ponte seinen Zug gemacht, ist der Bankhalter an der Reihe. Er deckt seine Karten auf und sieht sie damit das erste Mal. Hat der Bankier 8 oder 9 Punkte, so wird eine gewünschte dritte Karte vom Ponte nicht mehr ausgegeben, sondern es wird gleich abgerechnet. Hat der Banquier jedoch 7 oder weniger Punkte folgen die nächsten Schritte anhand folgender Ziehregeln:

Kartenwerte der Starthand der BankNächster Spielzug
0 bis 2Die Bank erhält eine weitere Karte.
3Die Bank erhält eine dritte Karte, ausser wenn der Ponte eine 8 erhalten hat. Hat der Ponte eine 9 erhalten, hat die Bank die freie Wahl.
4Die Bank erhält eine weitere Karte, ausser die 3. Karte des Spielers war ein Ass, eine 8, 9 oder eine Karte mit Wert 0.
5Die Bank erhält eine weitere Karte, wenn die 3. Karte des Ponte eine 5, 6 oder 7 ist, oder wenn der Ponte passt. Der Bankier hat freie Wahl, ob er ziehen möchte oder nicht bei Ausgabe einer 4.
6Die Bank erhält eine dritte Karte, wenn die 3. Karte des Spielers eine 6 oder eine 7 ist.
7Die Bank erhält keine weitere Karte.


Wenn beide Parteien bedient sind, werden die Punkte gezählt, wobei die höhere Punktzahl gewinnt, bei Gleichstand ist der Coup ungültig.

Gewinnt der Banquier ist die Auszahlung 1:0.95 (5% Taxe gehen normalerweise ans Casino). Der Bankhalter bleibt in diesem Falle die Bank. Der Gewinn wird jedoch nicht an ihn ausgezahlt, sondern er erhöht die Banksumme. Wenn die erneuten Einsätze der Pointeure in der nächsten Runde kleiner als die Banksumme sind darf der Bankier die Differenz entnehmen. Gewinnen die Pointeure, so erhalten sie einen Gewinn im Verhältnis 1:1. Der Bankhalter muss in diesem Falle die Bank abgeben, diese geht dann an den Nachbarn zur rechten Seite über.

 

Gewinnwahrscheinlichkeiten und Auszahlungen

Punto Banco

Die Gewinnchancen in der Baccarat Version Punto Banco variieren je nach dem, auf welches Feld du deine Wette platzierst. Die Wette auf die Bank bietet mit 50.68% die höchste Gewinnchance, dicht gefolgt von der Wette auf den Spieler mit 49.32%. Die hohe Gewinnchance bei der Wette auf die Bank wird korrigiert durch eine kleinere Auszahlung. Die Auszahlung bei einem Gewinn der Wette auf die Bank beträgt 1:0.95 (es werden 5% Kommission berechnet), im Gegensatz zu der 1:1-Auszahlung bei einem Einsatz auf das Spieler-Feld. Der Bankvorteil bei den beiden Wetten ist 1.18% (RTP = 98.82%) für die Bank-Wette und 1.36% (RTP = 98.64%) für die Wette auf den Spieler.

Die Wette auf ein Unentschieden lockt mit einer hohen Auszahlung von 1:8, jedoch sind die Gewinnchancen dafür auch sehr gering. Bei einer Gewinnchance von 9.54% kann nicht einmal die hohe Auszahlung mehr viel ausrichten und der RTP bleibt bei tiefen 85.64%. Damit bietet die Unentschieden-Wette mit Abstand den grössten Bankvorteil beim Punto Banco.

 

Chemin de Fer

Auch bei der Version Chemin de Fer ist die Auszahlung für die Bank 1:0.95 und diejenige des Spielers 1:1 und damit identisch zum Punto Banco.

Wenn sich beide Parteien im Chemin de Fer optimal nach Spieltheorie verhalten, so ist der Bankhalter gegenüber den Pointeuren mit 1.28% knapp im Vorteil. Sobald sich die beiden Akteure jedoch nicht mehr nach der Spieltheorie verhalten, verändert sich dieser Prozentsatz.

Die Auszahlungen, wie auch die Gewinnquoten und RTP können je nach Spielversion und Tischregeln abweichen. Bitte informiere dich deshalb jeweils noch über die exakten Tischregeln. Dies gilt sowohl für die Version Punto Banco, wie auch für Chemin de Fer.

 

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